Hallux valgus
Bei geringem Leidensdruck,
mäßiger Fehlstellung erfolgt zunächst die konservative Therapie:
Einlagenversorgung
Nachtlagerungsschienen
Weites, bequemes Schuhwerk
Zehengymnastik / Physiotherapie
Bei ausgeschöpfter konservativer Therapie und hohem Leidensdruck erfolgt die operative Therapie:
Chevron
Laterales Release
Reverdin-Green
Akin
Proximale Umstellung
Lapidusarthrodese
Chevron-OP:
Bei der Chevron-Osteotomie wird eine V-förmige Osteotomie in Höhe des ersten Mittelfussköpfchens durchgeführt. Das Mittelfussköpfchen wird danach nach außen verschoben und mit einer Titanschraube
wieder stabil fixiert.
Die Schraube muss in der Regel nicht entfernt werden.
Akin-OP:
Hierbei wird ein schmaler Knochenkeil aus der Grundgliedbasis genommen und dann der Knochen mit einer Metallklammer fixiert.
Die Metallklammer muss in der Regel nicht entfernt werden.
Lapidusarthrodese:
Wir verstehen hierunter die
Versteifung in Korrekturstellung zwischen dem ersten Mittelfuß- und dem Fußwurzelknochen (Metatarso cuneiformegelenk I).
Durch eine dreidimensionale Knochendurchtrennung kann eine optimale Korrektur der Fehlstellung erzielt werden. Hierbei wird eine Resektion im Bereich des Gelenkes
durchgeführt, sodass die Resektionsflächen in Korrektur aufeinandergestellt werden können.
Die Fixierung
erfolgt durch eine Zugschraube und eine vorgeformte, kleine, überaus stabile Titanplatte.
Die Schrauben und Metallplatte müssen in der Regel nicht entfernt werden.
Hammer-/ Krallenzehe
Operative Therapie:
OP nach Girdlestone-Taylor:
Nach Lösen der Gelenkkapsel im Grundgelenk der betroffenen Kleinzehe erfolgt über einen an der Fußsohle der Zehe liegenden Schnitt eine Lösung der 'Langen Beugesehne'.
Diese wird über einen Schnitt an der Grundgliedbasis auf der Fußrückenseite verknotet.
PIP-Arthrodese:
Die Strecksehne wird längs gespalten und das Gelenk dargestellt. Nach distaler Entknorpelung und proximaler Condylektomie wird nun zunächst ein K-Draht in das Endglied von innen nach außen vorgeschoben. Dann werden nach Aufeinandersetzen der resezierten Gelenkflächen von außen nach innen unter Vorschieben des Drahtes das Endglied und Mittelglied aufgefädelt.
Der Draht wird etwa nach 4 Wochen entfernt. Hierzu ist keine Narkose notwendig.
Weil-OP:
Bei der Weil-Operation kommt es mittels zweier Sägeschnitte zu einer Rückverlagerung des Mittelfußköpfchens aus der Hauptbelastungszone. Anschließend wird die neue Position mit einer Schraube fixiert.
Diese Operation wird gehäuft mit gleichzeitigen Korrekturen von Zehen-fehlstellungen kombiniert.
Die Schraube muss in der Regel nicht entfernt werden.
Hallux rigidus
Die Ursachen eines Hallux rigidus (=Arthrose im Großzehengrundgelenk) sind vielfältig. Wenn man betroffen ist, sind die Symptome sehr störend und einschränkend. Die ersten Schritte beim Aufstehen morgens sind sehr schmerzhaft oder beim längeren Stehen und Gehen treten starke Schmerzen im Großzehengrundgelenk auf. Je nach Ausprägung der Arthrose nehmen die Beschwerden zu, sodass es auch manchmal schon zu Ruheschmerzen kommt.
Je nach Beschwerden und Stadium der Arthrose gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten.
Als nicht-operative Maßnahmen können Schmerzmedikamente, Spritzen mit Cortison oder PRP (=Eigenblutplasma), sensomotorische Einlagen und das Tragen von Schuhen mit fester Sohle durchgeführt werden. Falls trotzdem Schmerzen weiterhin bestehen und diese die Lebensqualität deutlich einschränken, können operative Maßnahmen erfolgen.
Operativ gibt es verschiedene Methoden je nach Stadium und Patientenanspruch/-alter:
Cheilektomie:
Hierbei wird das Gelenk gesäubert und überschießende Knochensporne werden abgetragen. Dies macht aber nur bei einer gering ausgeprägten Arthrose mit störender Bewegungseinschränkung Sinn.
Nachbehandlung: Verbandsschuh für 1-2 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 5-7 Tagen, stehende Tätigkeit nach 2-3 Wochen.
Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen
OP nach Youngswick:
Der 1. Mittelfußknochen wird verkürzt und die Gelenkfläche an mehreren Stellen angebohrt. Hierdurch wird der Druck von der Gelenkfläche genommen und es bildet sich ein Ersatzknorpel.
Nachbehandlung: Verbandsschuh für 4-6 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 7-10 Tagen, stehende Tätigkeit nach 6-8 Wochen.
Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen, verzögerte Knochenheilung, fehlende Knochenheilung
Arthrodese Großzehengrundgelenk:
Das Grundgelenk wird in einer Stellung versteift, so dass Abrollen noch gut möglich ist. Das Endgelenk bleibt frei beweglich.
Nachbehandlung: Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen, schmerzadaptierte volle Belastung möglich.
Berufliche Ausfallzeit: sitzende Tätigkeit nach 7-10 Tagen, stehende Tätigkeit nach 8-10 Wochen.
Risiken: Narben, Infektion, Wundheilungsstörungen, verzögerte Knochenheilung, fehlende Knochenheilung
Manche Chirurgen setzen eine Prothese in das Grundgelenk ein. Diese OP-Methode kann ich nicht empfehlen, da hier die Ergebnisse eher mäßig bis schlecht sind. Das bedeutet Schmerzen, frühe Lockerung der Prothese und weitere Operationen.
Nachbehandlung